Mit acht Armen eindeutig im Vorteil am kalten Buffet
Octopus
Der Name Oktopus stammt aus dem Griechischen und bezeichnet, dass diese Kraken - im Gegensatz zu anderen Kopffüßern, wie Kalmaren und Sepien - nur acht Arme besitzen. Ein weiterer Unterschied ist, dass Kraken vorwiegend benthisch, d.h. am Ozeanboden leben. Ebenso wie die Scylla aus Homers Odyssee verstecken sie gerne den empfindlichen Hinterleib in einer Felsenspalte und strecken ihre Fangarme aus, um Krabben, Schnecken, Muscheln sowie Artgenossen zu fangen.
Obwohl sie in erster Linie Kiemenatmer sind, können Kraken für eine begrenzte Zeit das Wasser verlassen und an Land herumzuwandern. Manche Arten schwimmen weite Strecken im offenen Meer, um von einem Riff zum nächsten zu gelangen.
Kraken greifen ihre Beute mit den Fangarmen und ziehen sie zur Mundöffnung, wo der kräftige Hornschnabel die Panzerung des Opfers aufschneidet. Anschließend wird es mit Speichel zu Proteinsaft auflöst. Bei Gefahr setzen Kraken ihre Tintendrüse ein, mit der sie eine dunkle Flüssigkeit ins Wasser entlassen. Die ausgestossene Wolke täuscht den Angreifer durch ihre Form und Größe, während der Oktopus sich tarnt und enflieht.
Kraken sind extrem lernfähig. Sie können sich nicht nur Farben und Formen merken, sondern finden auch Wege aus komplexen Labyrinthen. Mit Leichtigkeit öffnen sie verschlossene Dosen oder entkorken Flaschen, sofern sie eine lohnende Beute enthalten. Neben “Learning by doing” lernen Kraken auch durch reine Beobachtung, sozusagen vom Nachbar-Aquarium aus. Im Kampf um’s Überleben sind Kraken auf ihre enorme Lernfähigkeit angewiesen. Sie können weder vom Muttertier lernen noch bleibt ihnen viel Zeit (durchschnittliche Lebensspanne sind vier Jahre).
Irgendwo zwischen Seemansgarn und Legende wird von 50 Meter grossen Kraken berichtet, die mit ihren Tentakeln ganze Schiffe in die Tiefe ziehen. Solche gigantischen Ausmaße ließen sich bis jetzt noch nicht nachweisen. Die größte bekannte Art ist der Enteroctopus dofleini, der an der amerikanischen Nord- Westküste vorkommt. Er erreicht eine Armlänge von über zwei Metern.
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