Birch Aquarium

 Da wir anlässlich der SIGGRAPH 2003 in San Diego waren, konnten wir mit der Kamera auch ein bißchen die Umgebung erkunden. Der Besuch des “Birch Aquarium at Scripps” ist äußerst lohnenswert. Die Exponate stammen aus unterschiedlichen Regionen. Neu ist die Seepferdchen-Austellung mit zuweilen  seltsamen Geschöpfen. Besonders originell ist der “zahme” Oktopuss, für den die Besucher offensichtlich genauso interessant sind wie er für sie. Angeblich lässt er sich sogar kraulen.

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Tier oder Pflanze?
 
Gemeiner Fetzenfisch oder Seedrache  

Der Gemeine Fetzenfisch (Phyllopteryx taeniolatus) ist mit den Seepferdchen verwandt und lebt in den kühlen Gewässern Südaustraliens. Seine Körperanhänge tarnen ihn gut zwischen Tang und Algen. Er ernährt sich ausschließlich von Plankton. Das Weibchen klebt die befruchteten Eier an den Schwanz des Männchens.

In den Tiefen der Tangwälder steht er zwischen den Pflanzen und imitiert sie. Düster muss die Umgebung sein, in der er lebt - so entgeht er sogar den suchenden Blicken der Taucher. Ohne den Körper zu strecken, wird die Art bis zu 35 Zentimeter lang.
 

Der graue Veteran

Schwarzer Seebarsch (Stereolepis gigas mero)

Dieser „Großvater“ erreicht 250 Kilo auf der Wage und ist 75 Jahre alt. Mit zunehmendem Alter verblasst das ursprüngliche Schwarz zu Grau, und die für Jungtiere charakteristischen Punkte verschwinden. Diese Barsch-Art  lebt normalerweise am Meeresboden, meist in der Nähe von Felsriffen oder Seetang- Wäldern.

Der Schwarze Seebarsch ernährt sich von Hummern, Krebsen, Tintenfischen und generell allem, was ihm so vor’s Maul schwimmt. Er wird bis zu zweieinhalb Meter groß und lebt in Kalifornien und am Golf von Mexiko. Sein Fang ist verboten, weil die Art mittlerweile recht selten ist… und anscheinend auch sehr wohlschmeckend.

Mit acht Armen eindeutig im Vorteil am kalten Buffet

Octopus

Der Name Oktopus stammt aus dem Griechischen und bezeichnet, dass diese Kraken - im Gegensatz zu anderen Kopffüßern, wie Kalmaren und Sepien -  nur acht Arme besitzen. Ein weiterer Unterschied ist, dass Kraken vorwiegend benthisch, d.h. am Ozeanboden leben. Ebenso wie die Scylla aus Homers Odyssee verstecken sie gerne den empfindlichen Hinterleib in einer Felsenspalte und strecken ihre Fangarme aus, um Krabben, Schnecken, Muscheln sowie Artgenossen zu fangen. 

Obwohl sie in erster Linie Kiemenatmer sind, können Kraken für eine begrenzte Zeit das Wasser verlassen und an Land herumzuwandern. Manche Arten schwimmen weite Strecken im offenen Meer, um von einem Riff zum nächsten zu gelangen.

Kraken greifen ihre Beute  mit den Fangarmen und ziehen sie zur Mundöffnung, wo der kräftige Hornschnabel die Panzerung des Opfers aufschneidet. Anschließend wird es mit Speichel zu Proteinsaft auflöst. Bei Gefahr setzen Kraken ihre Tintendrüse ein, mit der sie eine dunkle Flüssigkeit ins Wasser entlassen. Die ausgestossene Wolke täuscht den Angreifer durch ihre Form und Größe, während der Oktopus sich tarnt und enflieht.

Kraken sind extrem lernfähig. Sie können sich nicht nur Farben und Formen merken, sondern finden auch Wege aus komplexen Labyrinthen. Mit Leichtigkeit öffnen sie verschlossene Dosen oder entkorken Flaschen, sofern sie eine lohnende Beute enthalten. Neben “Learning by doing” lernen Kraken auch durch reine Beobachtung, sozusagen vom Nachbar-Aquarium aus. Im Kampf um’s Überleben sind Kraken auf ihre enorme Lernfähigkeit angewiesen. Sie können weder vom Muttertier lernen noch bleibt ihnen viel Zeit  (durchschnittliche Lebensspanne sind vier Jahre).

Irgendwo zwischen Seemansgarn und Legende wird von 50 Meter grossen Kraken berichtet, die mit ihren Tentakeln ganze Schiffe in die Tiefe ziehen. Solche gigantischen Ausmaße ließen sich bis jetzt noch nicht nachweisen. Die größte bekannte Art ist der Enteroctopus dofleini, der an der amerikanischen Nord- Westküste vorkommt. Er erreicht eine Armlänge von über zwei Metern.

 Hippocamus

Seepferdchen sind trotz ihres Namens Fische. Platten schützen den filigranen Körper, der nur noch rudimentäre Flossen besitzt.   Seepferdchen haben keine Zähne und ernähren sich deshalb von Plankton und winzigen Krebsen, die sie “aufsaugen”. Sie bevorzugen strömungsarme Gebiete und Seegraswiesen, wo sie sich mit dem Schwanz an den Pflanzen festhalten. 

Einige Seepferdchen ändern ihre Farbe, vor allem während der Balzzeit. Das Weibchen plaziert seine befruchteten Eier in der Bauchtasche ihres Partners,  der sie anschließend ausbrütet. So gesehen sind Seepferdchen recht emanzipiert.

Weil getrocknete Seepferdchen immer noch ein  beliebtes Souvenir bei Touristen sind und außerdem in Asien als Aphrodisiakum gelten, ist diese wunderschöne Art leider vom Aussterben bedroht.

Eleganz und Emanzipation

Iß mich!

Muraena Helena

Muränen gehören trotz ihres schlangenartigen Aussehens zur Gattung der Raubfische. Sie besitzen weder Brust- noch Bauchflossen, dafür jedoch jede Menge hakenförmige Zähne und Gift. Die hier gezeigte Mittelmeer-Muräne wird einen Meter lang und sechs Kilo schwer. Wie sämtliche Muränen zeigt sie eine Vorliebe für die Höhlen felsiger Küsten und “nistet” sich dort ein.

Muränen können zehn Jahre alt werden. Im Altertum wurden sie in Becken gehalten und angeblich mit Sklavenfleisch gefüttert. Falls Sie jemals die Gelegenheit haben eine Muräne zu fangen: Gekocht oder in Butter herausgebraten schmeckt sie am besten.

Tauchen Sie ein in die faszinierende Unterwasserwelt...

...des Kelp Forest, einer der größsten Attraktionen des Birch Centers. Mit seinen 70.000 Gallonen Fassungsvermögen zeigt Ihnen dieses Aquarium eine natürliche Unterwasserwelt, wie sie sonst nur Taucher zu sehen bekommen.

An dieser Stelle möchten wir uns auch ganz herzlich beim Birch Aquarium für die Filmerlaubnis und die Unterstützung zu diesem Beitrag bedanken. Falls Sie nach San Diego reisen, gönnen Sie sich im Birch Aquarium at Scripps ruhig einen Rundgang - es lohnt sich!

 

 

Autor: Bela Beier,  Redaktion: Athaz, 1.Sept. 2003

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